Schon knapp fünf Monate bin ich also fern von der Heimat und melde mich nun hier in meinem Blog endlich wieder mal zu Wort. Ja ich lebe noch und ja ich bin Gesund. Das Hotel durfte ich nach langen zähen Verhandlungen und nach einige Federn wo ich lassen musste am 5. Januar übernehmen. Ich wusste, dass dann einiges auf mich zu kommen wird, doch es war schon einiges mehr als erwartet. Einige Nerven kostete das für mich und es war zum Teil ein Sprung in das kalte Wasser, obwohl ich eigentlich dachte ich habe mich sehr gut vorbereite, aber es kommt öfter anderst als man denkt. Also ich musste eine neue Putzfrau suchen, was ich auch einigermassen schnell fand und der "alte" Putzfrau musste mein Vorgänger die Ablösung bezahlen, denn hier bekommt ein Arbeiter, wenn er drei Monate und mehr für den selben Arbeitgeber arbeitet, eine Abfindung. Dann war da der Hauswart, welcher ich von meinem Vorgänger übernommen hatte, da machte er abends ein Motorradunfall und hat sich dabei das rechte Handgelenk gebrochen und einige weitere Schrammen. Ich habe ihm dann finanziell etwas unter die Arme gegriffen für die Spital kosten und ihn auch in ein öffentliches und weit aus billigeres Spital gefahren. Ja nach ein paar Tagen später hat der Nachtwächter das Handtuch hingeworfen, als ich ihn darauf hingewiesen habe, dass er sein Geld nicht im Schlaf verdienen kann. So musste ich auch da auf die Suche nach einem geeigneten "Watchy" machen. Ja habe auch da einen guten Treffer gemacht und einen guten Mann gefunden, der die Arbeit bis jetzt zur vollen Zufriedenheit macht. Dies waren für mich schon Probleme genug für den Anfang und hoffte, dass ich etwas Ruhe bekomme, denn da der Hauswart ausgefallen war, musste ich neben anderem auch noch diese Arbeiten übernehmen. Ebenfalls waren diverse Investitionen auf mich zu gekommen. Wie die, leider wichtige, Vergitterung meines Hauses, ja muss sein. So lebe ich halt jetzt in einem kleinen Gefängnis, obwohl so klein ist es nicht, hat doch mehr Zimmer als meine 4 1/2 Zimmer Wohnung in der Schweiz. Jedoch war darin auch einiges zu machen, wie Warmwasser Boiler zu installieren, da ich die ersten Wochen nur kalt duschte und meine Freundin sich Wasser kochte um etwas warm duschen zu können. Im weiteren war darin kein TV, keine Notstromanlage, dass heisst, bei Stromausfall sass ich im Dunkeln. Dafür installierte ich ein Inverser und Batterien, welcher mir in meinem Haus den Strom liefert, wenn er in der Strasse weg ist. Ja und bis heute gibt es in meinem Haus noch einiges zu tun. Doch eins nach dem Anderen.
Am 28. Januar kam dann noch ein Mordfall dazu, welcher mich einige Nerven, Zeit und auch Geld gekostet hat. Ein Apartmentmieter von mir wurde in einer Wohnung, ausserhalb von Sosua, erdrosselt und erschlagen aufgefunden. Die Haitianische Wohnungsinhaberin und ihr Freund, welche den Mord ausführt haben, sind vermutlich bis heute auf der Flucht und vielleicht sogar mit sehr viel Geld. So musste ich mehrmals mit der Polizei und dem Untersuchungsrichter in das Apartment und meine Hauptfunktion dabei war eigentlich, zuüberwachen, dass diese "Staatsangestellten" nichts daraus stehlen. Ja es ist so, denn die Beamten bedienten sich mit Schokolade, Getränke und Weinflasche, welche sich im Kühlschrank befanden. Dies war ein Fall, doch es kam einiges anderes dazu und so habe ich mir hin und wieder überlegt, das ich es doch in der Schweiz zum Teil viel schöner und ruhiger hatte. Hatte meine Arbeitszeiten und immer Ende Monat schön den Lohn auf dem Konto. Hier als Hotel Manager ein fast 24 Stunden Job und dies 7 Tage die Woche für um einiges weniger Lohn. Doch ja, ich gebe nicht so schnell auf, denn trotz allem hat natürlich auch die Karibik seine Vorzüge, die man nicht vergessen darf. Die Sonne und die Temparaturen, doch auch diese können einen manchmal zum Wahnsinn bringen, was man sich als Tourist nicht vorstellen kann. Doch aktuell haben wir seit Tagen mehr als 32 Grad und dies zum Teil auch in der Nacht, da lässt es sich auch in der Nacht kaum Schlafen, da mein Haus mit Flachdach, die Sonne und Hitze nur so aufsaugt und in der Nacht wieder abgibt.
Aktuell sind wir daran den Hotel Eingangshof etwas zu verschönern mit Farbe, Blumen und Pflanzen, was da Karibikfeeling noch mehr verbreitet. Ich habe Gäste hier, welche manchmal auch bei Sonnenschein, einfach nur in der Hotelanlage relaxen und richtig entspannen können, ohne viel zu tun. Dann gibt es solche, die eigentlich nur drei Tage im Hotel buchen um anschliessend etwas herumzureissen und dann die volle Urlaubszeit hier bleiben und am Schluss fast noch den Flug verschieben möchten.
Doch natürlich auch Sosua, meine Wahlheimat, hat Schattenseiten. Der Tourismus geht etwas zurück und die Kriminalität steigt etwas. Aktuell sind hier Bürgermeister Wahlen und wir hoffen, dass der bzw. die Neue Bürgermeisterin auch etwas mehr für den Tourismus und die Sicherheit tut, den Schlussendlich lebt das Land und die Nordküste der Dominikanischen Republik ziemlich stark vom Tourismus. Jedenfalls darf ich sagen, dass die Sicherheit meiner Gäste im Hotel, für mich eines der wichtigsten Punkte sind und so gab es bislang da auch keine Probleme.

So jetzt habe ich viel geschrieben und hoffe in Zukunft wieder regelmässig einmal ein Blogbeitrag zu verwirklichen.